Tempel und Gärten
Innerhalb der Stadtgrenzen finden Sie beispielsweise die Tōji, bekannt für ihre wunderschöne esoterische Kunst, und die Sanjūsangendō mit den 1001 lebensgroßen Statuen der Bodhisattva der Mitgefühl Kannon. Die Kiyomizu-dera ist ein prächtiger Tempel, der auf einer großen Holzplattform mit Blick auf die Stadt liegt. Die kleinen Gassen herum sind gesäumt von kleinen Töpfergeschäften, in denen Sie viele schöne Dinge kaufen können. Entlang des Philosophenpfades, einem schönen Wanderweg, insbesondere während der Kirschblüte im Frühling, finden Sie den Ginkakuji-Tempel, die Hōnen-in und Nanzenji. Im Westen der Stadt können Sie das wunderschöne Goldene Pavillon des Kinkakuji bewundern (aber seien Sie auf die Scharen japanischer Schulklassen vorbereitet!). Im Westen liegt noch die Ryōanji, vielleicht mit dem bekanntesten Zen-Garten Japans.
Diese Tempel in der Innenstadt lassen sich gut mit einem Besuch des Nijo-Jō kombinieren. Dieses zentral in Kyoto gelegene Schloss stammt aus einer späteren Zeit, da es erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts von dem ersten Tokugawa-Shōgun Ieyasu erbaut wurde, als die Kyoto-Dependance des damals in Edo ansässigen Shōgunats. Die vielen, atemberaubenden Kunstwerke, die in diesem Palast zu finden sind, sollten auch dazu dienen, das Kaiserhaus in den Schatten zu stellen. Dass Sicherheit zur Bauzeit noch ein wichtiges Anliegen war, zeigt sich daran, dass spezielle Böden installiert wurden, die knarren, wenn man daraufsteht; dies als Warnung vor möglichen Eindringlingen.
Gion
Wenn Sie den Kamo-Fluss überqueren Richtung Higashiyama, entdecken Sie eine Stadt, die nahtlos mit den gängigen Bildern des alten Japans übereinstimmt. Hier finden Sie das Viertel Gion – das älteste erhaltene Ausgeh- und Geisha-Viertel Japans. Obwohl Neon und Beton, Diskotheken, Restaurants mit Floorshows gnadenlos vorgerückt sind und das Bild des Viertels unwiederbringlich verändert haben, braucht man nicht viel Fantasie, um sich frühere Zeiten vorzustellen, als dies die Umgebung von Geishas, Geschäftsleuten, Chaya (Teehäusern), Machiya (Rendezvoushäusern) und Ryokan (Gasthäusern) war. Wenn Sie am Ende des Tages, wenn die Dämmerung hereinbricht, durch Gion schlendern, können Sie vielleicht noch einen Blick auf eine Geisha erhaschen, die auf dem Weg zu einem Termin ist. Leise klappert sie so schnell wie möglich auf ihren hohen Holzsandalen vorbei, ein märchenhaftes Wesen in ihrem bunten, glänzenden Kleid, mit ihrem weiß geschminkten Gesicht und hochgestecktem rabenschwarzem Haar... Wer Interesse an der Kunst der Geishas hat, kann eine Vorstellung im Gion Corner besuchen, wo täglich eine (Touristen-)Vorstellung stattfindet. Die wichtigsten Fähigkeiten der Geisha werden hier demonstriert; Teezeremonie, Tanz und Musik.
Einkaufen
Für Menschen, die genug von Tempeln haben, hat Kyoto noch viel mehr zu bieten. Es ist der beste Ort, um schöne Dinge einzukaufen. Es gibt Straßen voller Geschäfte, die Antiquitäten und handwerkliche Waren verkaufen, und es werden auch regelmäßig Flohmärkte auf den Tempelgeländen organisiert. Eines der interessantesten Dinge, die man kaufen kann, ist vielleicht ein second-hand Kimono; davon finden sich für wenig Geld wunderschöne Exemplare. Aber auch Keramiken und Kyō-ningyō (Puppen) sind schöne Souvenirs. Moderne Einkaufszentren konzentrieren sich rund um den Kwaramachi Bahnhof, mit den überdachten Arkaden von Teramachi-dori und Shinkyogoku-dori; spezielle Geschäfte mit auffälliger Kleidung werden hier abwechselnd mit Spielhallen, aus denen ohrenbetäubender Lärm dringt, gemischt. Eine Seitenstraße von Teramachi-dori führt zur lebhaften Nishikikoji-dori, dem berühmten Lebensmittelmarkt von Kyoto. In der engen Gasse wird alles denkbare Nahrungsmittel frisch angeboten und es herrscht eine angenehme Mischung aus Einheimischen, die hier ihre Einkäufe erledigen, und Touristen. Die Stände sind alle farbenfroh und kunstvoll, mit dem Essen, das so schön wie möglich präsentiert wird.
Weniger häufig besuchte Sehenswürdigkeiten außerhalb Kyotos
Ein schöner Tagesausflug kann beispielsweise in das Gebiet Fushimi unternommen werden, gerade südöstlich der Stadt. Dies kann auch gut mit dem Fahrrad gemacht werden! Die Byōdō-in ist eine beeindruckende Halle aus dem 11. Jahrhundert, die in Form eines Phoenix erbaut wurde, mit darin einer berühmten Statue des Buddha Amitabha. Etwas näher liegt die Daigoji, das Hauptquartier der wichtigen Daigo-Sekte des Shingon. Das Kloster ist besonders berühmt für seinen wunderschönen Garten und die Pagode; letztere soll das älteste Gebäude Kyōtos sein. Aber das riesige Komplex hat noch viel mehr zu bieten. Neben dem umfangreichen unteren Bereich liegt ein zweiter Teil des Klosters, Kami Daigo, oben auf einem Hügel hinter dem Haupttempel. Die einstündige Wanderung führt durch einen schönen Wald nach oben.
Zwischen Daigoji und der Stadt liegt der Fushimi Inari Taisha Schrein. Dieses Shinto-Heiligtum ist Inari gewidmet, dem Reisgott, der oft in Form eines Fuchses dargestellt wird. In einer Zeit, in der die japanische Bevölkerung fast vollständig von der Reisernte abhängig war, war dies eine sehr wichtige Gottheit. Dies wird deutlich an der Größe des Heiligtums; gleich fünf verschiedene Schreine stehen auf dem Berg Inari, erreichbar über Wege mit hunderten von Torii; traditionellen Shinto-Zugangstoren.
Miho Museum
Dieses wunderschöne Museum wurde von I.M. Pei entworfen und ist einen Besuch mehr als wert! Das Museum ist gut erreichbar von Kyoto, nur 13 Minuten mit dem Zug vom JR Kyoto Bahnhof zum JR Ishiyama Bahnhof. Von diesem Bahnhof sind es etwa 50 Minuten mit dem Bus. Für mehr Informationen über das Miho Museum siehe: http://www.miho.or.jp/english/index.htm
Tipp! Die Sagano Scenic Railway ist eine großartige Möglichkeit, die Ruhe und die schöne Natur im Westen von Kyoto zu genießen. Diese altmodische Dampfbahn fährt entlang des Hozu-Flusses und aus dem Zug haben Sie einen fantastischen Blick auf den Fluss und die Wälder bei Arashiyama. Die Bahn fährt einmal pro Stunde vom Sagano Torokko Bahnhof, und eine Fahrt kostet 600 JPY pro einfache Fahrt. Das Ticket können Sie am Bahnhof kaufen. Die Bahn fährt mittwochs nicht und nicht zwischen dem 30. Dezember und dem 28. Februar.