Einst war es eine wichtige Insel wegen ihrer strategischen Lage. Wer diese Insel besaß, kontrollierte den Zugang zum Persischen Golf. Die portugiesische Festung ist ein stiller Zeuge dieser Vergangenheit. Es ist auch die strategische Lage, die Menschen hierher zog. Besonders angenehm ist es nicht. Es scheint, als wären Trümmer vom Mond oder Mars ins Meer gefallen. Einen Großteil des Jahres liegen die Temperaturen hier weit über 40 Grad, Schatten gibt es kaum, und von Bäumen oder Gras ganz zu schweigen.
Die Natur dieses kleinen Insel (denken Sie an die Größe von Vlieland) ist jedoch beeindruckend. Vorausgesetzt, man ist offen für die Launen der Mutter Natur. Die Insel ist ein geologisches Wunder, das aus Mondlandschaften in den unterschiedlichsten Formen und Farben besteht. Sie können Salzberge und Salzgrotten besuchen, die voller imposanter Kristalle sind. Genießen Sie den Blick von beeindruckenden Klippen über verlassene Strände und den Persischen Golf. Besuchen Sie Täler mit bizarren Felsen, die allerlei Formen annehmen, nicht umsonst als „Tal der Statuen“ bezeichnet. Dann gibt es einen verzauberten, rot eingefärbten Strand, wo jeder sich etwas von dem roten Sand ins Gesicht schmiert, um anschließend wie eine Gruppe Indianer den Strand entlang zu wandern.
Ein Höhepunkt für Liebhaber dieser geologischen Wunder ist das „Rainbow Valley“, ein wildes Tal, das seinem Namen alle Ehre macht. Mineralien und Salz sorgen für die unterschiedlichsten Farben, die sich zudem je nach Tageszeit, Jahreszeit und ob Niederschlag gefallen ist oder nicht ändern. Letzteres geschieht selten, aber als ich dort bin, ist es zufällig gerade geschehen. Die Felsen erscheinen weniger grün und rot, aber der Weg, auf dem ich gehe, ist ganz gelb gefärbt von freigesetzten Salzkrystallen.
Als ich über einen verlassenen Strand wandere, komme ich ins Gespräch mit einer Gruppe von Jugendlichen aus Teheran. Ob ich einen Joint möchte oder lieber Zauberpilze? Sie zelten am Strand und wollen ein paar Tage vollkommen feiern. Sie sehen aus, als wären sie gerade in den 70ern aus Goa angekommen. Ganz iranisch sind sie äußerst freundlich. Sie erzählen, wie Hormuz zu einem hippen Reiseziel geworden ist: wild campen, feiern, Musik machen, die halluzinierenden Landschaften genießen und einfach mal richtig loslegen.